Beim Kräutersammeln in der Natur wird spürbar: Sie schenkt uns Nahrung, Heilung und Schönheit. Begleiten Sie deshalb Diplom-Theologin Hildegard Döring-Böckler zum Kräutersammeln in der Rhön. Dafür brauchen Sie nur eine Schere einzupacken. Anmeldung ist nicht erforderlich.
Start: Samstag, 31. Juli 2021
Treffpunkt: 10 Uhr am Hauptbahnhof, Gleis 6
Abfahrt: 10:26 Uhr nach Fulda
Rückkehr: ca. 18 Uhr
Kräuterweihe: 15.8. im Dom
Nach dem Gottesdienst werden die gesegneten Kräuter verteilt.
Wir sprachen mit Hildegard Döring-Böckler über die Tradition des Sammelns symbolischer Kräutersträßchen zu Mariä Himmelfahrt
Seit wann ist die Kräutersammlung bekannt?
Hildegard Döring-Böckler: Das
Kräutersammeln hat einen langen historischen Kern. Denn als katholischer Brauch ist es schon spätestens seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Aber auch in heidnischer Zeit glaubten die Menschen daran, dass Kräuter sie schützen können. Mit Maria ist der Brauch durch eine Legende verbunden, weil man Rosen beim Öffnen ihres leeren Grabes gefunden haben soll. Sogar deren Duft habe man gerochen. Damit ist der schöne Brauch des Kräutersammelns Ausdruck von Dankbarkeit gegenüber Schöpfung und Schöpfer.
Ausdruck von Dankbarkeit gegenüber Schöpfung und Schöpfer
Was geschieht mit den Kräutern nach dem Sammeln?
Hildegard Döring-Böckler: An
Mariä Himmelfahrt werden die gesammelten Kräutersträußchen vom Priester gesegnet. Danach werden die geweihten Sträußchen in den Häusern an der Wand platziert. Dort dienen sie uns zur Abwehr von Krankheiten oder bedrohlichen Situationen wie Unwettern. Immer erinnern uns die gesegneten Kräuter daran, wie gut Gott für uns sorgt. Denn die ganze Schöpfung ist zu unserem Wohlergehen angelegt. Da sich heute immer mehr junge Menschen für die Bewahrung der Schöpfung engagieren, kann das Fest und der Brauch zur Wertschätzung der Natur beitragen und so verstanden werden. Nicht zuletzt erleben wir beim gemeinsamen Sammeln ein Gefühl der Gemeinschaft.
Wann haben Sie die erste Kräutersammlung angeboten?
Hildegard Döring-Böckler: Das war 2006. Eine Freundin schlug mir vor, das Kräutersammeln- und segnen durchzuführen. Wir wollten dabei auch auf das Projekt “Kinder zur Schule” hinweisen, das in unserem Mystikkreis gemeinsam mit Father Josaphat, einem Mönch und Priester in Tansania entwickelt wurde.
Hinweis: Das Projekt “Kinder zur Schule” wird nicht mehr von Liebfrauen unterstützt. Die gebundenen Kräuter werden daher im Dom in Frankfurt am Main angeboten werden.
Zur Person
Seit ihrer Kindheit ist die Diplom-Theologin Hildegard Döring-Böckler mit Liebfrauen verbunden. Oft und gern nimmt sie an liturgischen Feiern teil. Ihr heutiges Engagement ruht auf 2 Säulen: Integration sogenannte geistig behinderter Menschen u. a. Außenseiter, z. B. Sakramentenkatechese für “behinderte” Kinder. Zusätzlich gründete sie ein Mystikkreis, der sich als Weggemeinschaft des konkreten Glaubens und der Gottsuche versteht.
Mystikkreis
Der Mystikkreis trifft sich regelmäßig am 1. Freitag des Monats von 19.00 Uhr bis 20.30 Uhr. Treffpunkt ist der Gemeindesaal von Liebfrauen. Jedoch entfallen diese Veranstaltungen wegen der Corona-Regeln in Hessen leider noch. Informieren Sie sich über den Mystikkreis und weitere Aktivitäten unter: Aktivitäten und Dienste
Das Tansania Projekt
Aus dem Mystikkreis entstand 2006 das Projekt “Kinder zur Schule” in Tansania zusammen mit Father Josephat, einem Mönch und Priester in Tansania. Die Spendenbereitschaft ist groß und hilft sehr. Derzeit baut Father Josephat eine zweizügige Schule (bis zur 7. Klasse) in einem schulisch noch unterversorgten Gebiet.
Im September bietet Liebfrauen Tage im Kloster zu Helfta an. Darüber ist eine Reise an den Bodensee geplant von der Insel Reichenau bis Lindau. Interessiert? Dann informieren Sie sich hier über die Ausflüge.