Gott – Gemeinschaft – Schöpfung. So inspiriert Franziskus von Assisi bis heute.
Br. Paulus Terwitte, Kapuziner aus dem Liebfrauenkloster in Frankfurt am Main, teilt seine Gedanken zum Hochfest des Heiligen Franziskus von Assisi am 4. Oktober 2021 mit uns.
GOTT ist Gemeinschaft!
GOTT ist Gemeinschaft! Der Heilige aus Umbrien war erfüllt von der Erfahrung, dass Gott der Vater seinen Sohn in die Welt sandte, durch den Heiligen Geist und in der Kraft des Heiligen Geistes Menschen zusammenband in eine Gemeinschaft des Neuen Bundes, durch den Heiligen Geist vom Tod erweckte und ihn als Ersten der Menschen in den Himmel erhob. Die frohe Botschaft daraus: Dein Leben wird erfüllt werden; wenn es noch sehr stockt und dunkel erscheint: Du hast einen Fürsprecher beim Vater, der durch alles schon durch ist und Dich heute begleitet. Du bist nicht allein.
MENSCHEN sind zur Gemeinschaft bestimmt!
MENSCHEN sind zur Gemeinschaft bestimmt! Der Bruder aller Menschen, wie er genannt wird, war ein religiöser Sozialist. Denn aus dem religiösen Erfahren des Dreifaltigen Gottes heraus, wurde er zum Kern einer Gemeinschaft von sehr unterschiedlichen Menschen, die ihm Gabe und Aufgabe und Last und Freiheit zugleich waren. Die soziale Müdigkeit, die sich breitmacht und durch die sozialen Kommunikationsmittel eher verschärft, weil sich immer mehr schwertun, für den konkreten Nächsten, den Nachbarn, den Stadtbewohner in Parteien und Vereinen gemeinsam zu wirken; jeder daddelt sich in Fernstenliebe besoffen; die konkrete Aufgabe, sich mit anderen zu sozialisieren, Verantwortung zu übernehmen und das Umfeld zu gestalten, bleibt auf der Strecke.
SCHÖPFUNG ist vergöttlicht!
Der Sonnensänger, der mit den Vögeln spricht, ist mehr als eine romantische Randerscheinung; er sieht der Schöpfung bis auf den Grund und erkennt, dass sie ihrem Schöpfer zujubelt. Unverstellt und bunt und laut zwitschert und blökt und bellt, donnert und nieselt und bebt die bewegte Schöpfung ihrem göttlichen Beweger ihr Lied. Und wir Menschen? Wir wollen, wenn wir uns demütig annehmen als Geschöpfe, nichts Anderes als in dieses Lob einstimmen und rücksichtsvoll und demütig die Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit genießen!